Razzien gegen Usenet-Betreiber: Mehrere Seiten down

Razzien gegen Usenet-Betreiber: Mehrere Seiten down

Schwerer Schlag für die Usenet-Szene: Wie das LKA Sachsen in Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft Dresden vor wenigen Tagen bekannt gab, wurden mehrere Razzien gegen Betreiber und Verantwortliche einiger deutscher Usenet-Portale und Foren durchgeführt. Das Ergebnis sind zwei Festnahmen sowie die Stilllegung mehrerer Portale.

Nachdem in der Vergangenheit illegale Streaming- und Download-Portale wie kinox.to und Movie2k ins Fadenkreuz der Ermittler rückten, dürfte nun verstärkt gegen Usenet-Anbieter vorgegangen werden. Im Zuge einer am 08.11.2017 durchgeführten Razzia in mehreren Ländern wurden mehrere Wohnungen auf belastendes Material durchsucht. Dabei gab es zwei Verhaftungen möglicher Betreiber einiger Usenet-Portale.

Der festgenommene Hauptverdächtige steht im Verdacht für die Portale speeduse.net, town.ag, usenetrevolution.info, ssl-news.info und usenet-town.com verantwortlich zu sein. Die Plattformen, wo die Nutzer unter anderem urheberrechtlich geschütztes Material herunterladen konnten, wurden im Rahmen der Ermittlungen und Hausdurchsuchungen geschlossen. Beim Aufruf einer der Portale ist nur noch ein Hinweis zu finden, dass die vom LKA Sachsen geschlossen wurden.

Neue Methoden der Usenet-Uploader

Generell gilt das Usenet als eine Art anonymes Board, wo Mitglieder mit anderen Nutzern aus der ganzen Welt Informationen und Daten austauschen können. Bei den beschlagnahmten Materialien der geschlossenen Webseiten soll es sich um eine siebenstellige Anzahl illegaler Titeln handeln. Der in dieser Zeit entstandener Schaden für die Film-, Musik- und Softwarebranchen ist enorm.

Dabei konnten Unternehmen, die das Urheberrecht an bestimmten Songs, Alben, Filmen oder Serien besaßen, relativ leicht dagegen vorgehen und für eine Löschung sorgen. Allerdings ließen sich dies die Usenet-Verantwortlichen nicht so einfach gefallen und haben die Dateinamen entsprechend verändert, so dass sich der wahre Inhalt nicht mehr nachvollziehen ließ. Zudem wurde die Verschlüsselung zusätzlich mit einem Passwort versehen, was es für die wahren Urheberrechtler schwerer machte.

LKA Sachsen treibt Ermittlungen gegen diverse Plattformen voran

Für das LKA Sachsen bedeutet dies nach einem erfolgreichen Schlag gegen die Plattform kino.to einen weiteren wichtigen Erfolg im Kampf gegen Portale, die urheberrechtlich geschütztes Material illegal zur Verfügung stellen. Die Hausdurchsuchungen im Zuge dieser Ermittlungen fanden neben Deutschland auch in der Schweiz, in den Niederlanden, in Spanien, San Marino sowie in Kanada statt. Insgesamt wurde mehr als 1 Terabyte an Daten sichergestellt sowie mehrere Computer und externe Festplatten beschlagnahmt.

Usern drohen keine Strafen oder Abmahnungen

Wie immer nach solchen Aktionen, herrscht unter den Nutzern immer eine gewisse Unsicherheit, was sie denn als Mitglied zu befürchten haben. Denn während bei illegalen Portalen wie kinox.to den Nutzern klare Rechtsverletzungen nachgewiesen wurden, gestaltet sich das ganze Szenario bei diesen Usenet-Anbietern und Foren nicht so klar. Denn diverse Daten werden über allgemeine Usenet-Rechenzentren heruntergeladen, wodurch es für den Fakt der Rechtsverletzung keine ausreichenden Beweise gibt.

Nachdem gegen die Usenet Rechenzentren bis dato nicht vorgegangen wurde, haben die Nutzer nichts zu befürchtn. Denn für die Ermittler gibt es keine andere Möglichkeit, um an die IP-Adressen der Nutzer zu kommen und somit deren Identität festzustellen.

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